Reittherapie in Argentinien

Sandra L. (27) aus Karlsruhe, Deutschland
Freiwilligenprojekt Reittherapie

Freiwilligenprojekt Reittherapie

Freiwilligenarbeit mit behinderten Kindern
Asado argentino = Fleisch grillen
Airport pickup in Córdoba
Dem Reittherapeuten assistieren
Exkursion Talampaya
Am Hauptplaza von Córdoba

Hier mein Kurzbericht über mein Freiwilligeneinsatz bei einer Reittherapie. Am ersten Praktikumstag fuhr ich mit dem Bus in eine angrenzende Gemeinde von Córdoba Stadt. Die Fahrt zum Projekt dauert ca. 45-60 Minuten. Da ich am ersten Einsatztag nicht zu spät kommen wollte (typisch Deutsch), fuhr ich natürlich zu früh los und kam fast eine Stunde vorher an. Die Leute auf dem Reiterhof waren alle sehr freundlich und auch hilfsbereit. Da noch keine „Patienten“ dort waren, konnte ich erst einmal ein Pferd fertig machen und dann in der Arena reiten.

Am späten Nachmittag kamen dann die ersten Kinder in Begleitung ihrer Eltern zur Reitanlage. Ganz unterschiedliche Kinder, nicht nur behinderte. Sondern auch völlig gesunde Kinder, die einfach nur Reitstunden nehmen. Die geistig und körperlich behinderten Kinder kommen hingegen zur Reit-Therapie. Ich lernte an meinem ersten Tag die Jugendliche Gaby kennen, eine geistig behinderte Argentinierin, die schon seit Jahren zur Pferdetherapie kommt. Gaby hat ein freundliches und herzliches Wesen. Ein gutes Beispiel, wie die Reittherapie auf Personen mit solchen Behinderungen wirkt: man konnte ihr die Begeisterung aus dem Gesicht lesen, als sie auf schliesslich auf ihrem Therapiepferd saß.

Abends war recht viel los und ich hatte genug zu tun. Die Kinder-Reitstunde durfte ich alleine abhalten, ansonsten half bei der Therapie und machte Spaziergänge. Bei der Reittherapie führt man meist zu Zweit ein Therapiepferd mit dem Patienten darauf in verschiedenen Positionen – mal rückwärts im Sattel, mal liegend, mal sitzend usw) – durch die weitläufige Arena. Es war immer sehr abwechslungsreich und bunt gemischt.

Der Reittherapie-Leiter Jorge ist sehr erfahren, sehr freundlich und ein sehr offener Mensch. Man fühlt sich bei ihm sofort wohl und gut aufgehoben. Bei der Reittherapie geht es sehr relaxed zu und auch das Wetter muss mitspielen. An regnerischen Tagen macht es nicht viel Sinn bzw. dann kommen die Eltern mit ihren Kindern gar nicht erst zur Anlage. Bevor man zum Projekt fährt ruft man lieber kurz an und fragt, ob es sich lohnt zu kommen, wenn der Himmel düster aussieht oder der Wetterbericht Regen ankündigt.

Ich empfehle jedem, die Chance zu nutzen, ins Ausland zu gehen und bei einer sozialen Einrichtung mitzuhelfen. Die positiven Aspekte überwiegen bei weitem und man kann eigentlich nur gewinnen: neue Erfahrungen, Eindrücke, Freunde …

Sandra L. (27) aus Karlsruhe